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Sehenswert


Aussichtspunkte

Schutzhütte Kummerbrink

Zu finden: Pottlandweg

Über den Kummerbrink-Wanderweg oberhalb von Marienhagen erreicht man schnell die Kummerbrink-Schutzhütte, in der man eine Verschnaufpause einlegen kann und von der aus man einen schönen Blick auf das Külftal und die hier angesiedelten Dörfer hat. 

Waldrand oberhalb des Friedhofs

Einen herrlichen Blick genießt man außerdem, wenn man dem zwischen Kindergarten und Friedhof bergauf verlaufendem Weg folgt. Oben am Waldrand wird man mit sehr schöner Aussicht auf Marienhagen belohnt.

Lönsturm Thüster Berg

Nicht mehr in der Gemarkung von Marienhagen, sondern schon im Gebiet von Salzhemmendorf liegt der Lönsturm im Thüster Wald. Der 26 m hohe Aussichtsturm steht etwa auf dem höchsten Punkt des Kansteins, der höchsten Erhebung des Thüster Berges. Er befindet sich zwischen Hemmendorf im Norden, Ahrenfeld im Nordosten, Levedagsen im Süden und Salzhemmendorf im Nordwesten.

Von Marienhagen aus ist der Lönsturm aber unproblematisch zu erreichen. Man startet am Kummerbrink in Marienhagen und muss für Hin- und Rückweg eine etwa 14 Kilometer lange Wanderstrecke und je nach Kondition 3  bis 3,5 Std. Gehzeit einplanen.


Monumente

Ehrenmal

Zu finden: Friedhof Lübbrechtser Straße

Ursprünglich hatte das Ehrenmal Marienhagens seinen Platz vor der Marienkirche, auf deren Kirchhof auch die Verstorbenen des Ortes bestattet wurden. Von diesem Ehrenmal ist noch ein Stein dort verblieben. Seit Anfang der 1950er Jahre finden die Beerdigungen auf dem damals neu angelegten Friedhof am Ortsausgang nach Lübbrechtsen statt. 1956 verlegte man auch die Gedenkstätte für die Gefallenen beider Weltkriege dorthin.

Denkmal Fiedrich Rogge

Zu finden: Friedhof Lübbrechtser Straße

Nach dem frühen Tod des Werksgründers setzte man Friedrich Rogge zum 75-jährigen Bestehen des Kalkwerkes ein Denkmal mitten auf dem Betriebsgelände. Im Laufe der Zeit wechselte es mehrfach seinen Standort und hat mittlerweile seinen endgültigen Platz auf dem Friedhof Marienhagens.

Alte Wasserpumpen

Zu finden: Vor dem Haus Hauptstr. 84 und neben der Bushaltestelle (Hauptstr. 72/74)

An Marienhagens Hauptstraße stehen zwei alte Trinkwasserpumpen. Bevor der Ort an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen wurde, versorgten sich die Marienhagener u. a. dort mit Trinkwasser. Die Obere, etwas zurückgesetzt vor Haus Nr.84, wurde vom Oberdorf genutzt. Da diese Pumpe aber des Öfteren kein Wasser hatte, mussten die betroffenen Einwohner etwa 100 m tiefer die zweite Pumpe aufsuchen. Diese Pumpe, die man schnell neben der Bushaltestelle findet, führte immer Wasser.

Beide Pumpen sind heute ohne Funktion und stehen unter Denkmalschutz.


Sagen und Geschichten

Wolterskämpen

Einem Bauern aus Marienhagen mit dem Namen Wolter lief eines Tages sein Kampe (männliches Schwein) davon und verschwand im Wald. Die Knechte des Bauern suchten das Schwein, doch sie konnten es nicht finden. Eines Tages ritt der Bauer zur Jagd. Er hatte die Angewohnheit, immer sein gesamtes Vermögen bei sich zu tragen. Als er durch den Wald ritt, lief ihm auf einmal sein Schwein über den Weg. Schnell eilte er diesem nach. An einem Morast holte er es ein. Jedoch übersah er den Morast und versank. Man hat nie wieder etwas vom Bauern Wolter gehört. Seitdem nennt man die Stelle „Wolterskampen“. Schatzgräber sollen hier oft nach dem mit dem Bauern versunkenen Geld gesucht haben. Bis zum heutigen Tag wurde es nicht gefunden.

Der Heilbrink

An der heutigen B 240, einem uralten Verkehrsweg, lag das Dorf Dorhagen. In dem Dorf wurde eine Kapelle gebaut, in der eines Tages ein Marienbild aufgestellt wurde. Dies wurde nach einigen Jahren „Maria im Hag“ genannt. Der Name des Ortes Dorhagen wurde sodann in Marienhagen umgeändert. Das Marienbild sollte angeblich Wunder bewirken, und so wurde Marienhagen schnell zu einem Wallfahrtsort. Viele Pilger kamen von weither, um das Bild zu sehen. Da sie den Weg nicht an einem Tag schaffen konnten, legten viele einen Zwischenstopp in dem Nachbarort Dunsen ein. Schon am frühen Morgen legten die Pilger ihre Pilgergewänder an und begannen den Anstieg des steilen Brinks, der sich direkt hinter Dunsen erhebt. Schon von der Anhöhe aus konnten sie die Kirche, in der das Marienbild aufbewahrt wurde, sehen und brachen in Heilrufe aus. Aufgrund dieser Heilrufe wurde die Anhöhe bald „Heilbrink“ genannt.

Plattdeutsche Geschichten von Wilhelm Bruns, Chronik S.99-142

Der Malermeister Wilhelm Bruns aus Marienhagen war ein begnadeter Erzähler von Geschichten in plattdeutscher Mundart. Über viele Jahre wurden seine Geschichten regelmäßig in der Zeitung „Kehrwieder am Sonntag“ abgedruckt. Die vollständige Sammlung der Geschichten, in denen sich Bruns an viele Begebenheiten seines Heimatdorfes erinnert, ist in der Chronik von Jens Fütterer abgedruckt.


Historische Baulichkeiten

Marienkirche

Zu finden: Hauptstraße (Bundesstr. 240) /Lübbrechtser Straße

Marienhagens erstes Gotteshaus war vermutlich eine kleine Kapelle, die wahrscheinlich um das Jahr 1000 errichtet wurde und von der man – da der Hl. Maria gewidmet – später den heutigen Namen des Dorfes ableitete.

Schriftliche Aufzeichnungen über eine Kirche in Marienhagen gibt es allerdings erst seit dem Jahr 1433.  Zu dieser Zeit gehörte das Dorf möglicherweise zum Kirchspiel Deinsen. Wann genau sich die von Elisabeth von Calenberg vorangetriebenen Reformationbestrebungen in Marienhagen durchsetzten und man sich hier der lutherischen Kirche anschloss, ist nicht bekannt. Spätere Versuche der Rekatholisierung waren nicht erfolgreich.

Aus der Zeit um 1400 stammt der älteste noch erhaltene Teil der Marienhagener Kirche, ein Wehrturm, in dem die Bevölkerung in den von Kriegen geprägten Zeiten Schutz suchen konnten. Dieser Turm wurde später erneuert und erhöht. Aufzeichnungen über die Entstehungszeit des ersten Kirchenschiffs, das man an diesen Turm ansetzte, gibt es nicht.

Der quadratische Turm hat ein Rundbogenportal nach Westen, im verschieferten Glockengeschoss befinden sich viereckige Schallöffnungen. Das Pyramidendach wird bekrönt durch Kugel und Wetterhahn, nach Norden hat der Turm eine Gaube mit Kirchturmuhr.

Belegt ist, dass die ursprüngliche an den Westturm angrenzende Holzkirche wegen Baufälligkeit in den Jahren 1796 – 1798 durch ein neues Schiff aus Stein ersetzt wurde. Einzig aus der alten Holzkirche erhalten blieb der schöne Taufstein aus dem Jahre 1656, der Ähnlichkeit zum Taufstein von Deinsen zeigt.  Er ist das älteste Stück der heutigen Marienkirche.

Schaft und Sockel der Taufe sind verziert mit Diamantquadern und Reliefköpfen (am Schaft mit Flügeln) und einer Inschrift, aus der die Namen des damals verantwortlichen Pastors und der Kirchenvorsteher sowie ein Bibelspruch hervorgehen:

WAS VOM FLEISCH GEBOREN WARD DAS IST FLEISCH UNT WAS VOM GEIST GEBOREN WIRT DAS IST GEIST  ANNO 1656 DEN 22 APRILIS

ALS EHR JUSTUS FILTER HIE PASTOR HABEN HINRICH WOLTERS CORT MENEKEN CORT TÖNNIES UND HINRICH SCHLIE DIE HABEN DIESEN TAUFSTEIN DER KIRCHE VEREHRET

Man betritt den schlichten Kirchenraum nur durch ein Portal auf der Nordseite. Auf der Süd- und Nordseite befinden sich jeweils drei hochrechteckige Fenster mit farbkräftiger Verglasung, ein weiteres Fenster hinter dem Altar. Diese Fenster, Zeichen des zunehmenden Reichtums in Marienhagens und für eine Dorfkirche eher ungewöhnlich, erhielt die Marienkirche im Jahr 1899. Sie sind besonderer Schmuck der Kirche. In ihnen sind Symbole verschiedener kirchlicher Feste und Bibelsprüche des Neuen Testamentes dargestellt.

- Südseite links: Der Pelikan (als altes Symbol für Christus), der seinen Jungen mit dem Blut aus seiner eigenen Brust füttert, steht für den Karfreitag. (Mt. 26.26)

- Südseite Mitte: Die Taube ist das Symbol für den Hl. Geist und somit für das Pfingstfest. (Apg. 1.8)

- Südseite rechts: Der Kelch spricht für das Abendmahl in Form von Brot und rotem Wein

- Ostseite: Die sich um das Kreuz rankende Dornenkrone steht für die Leiden Christi, die dreiblättrigen Kleeblätter an den Enden des Kreuzes für die Trinität von Gott Vater, Sohn und Hl. Geist (Joh. 19.5)

- Nordseite rechts: Das Fenster mit der Darstellung des auferstandenen Christus ist eine Stiftung des Kalkfabrikanten Friedrich Rogge aus Marienhagen, der seinem Heimatort mit der Gründung seiner Firma zu wirtschaftlichen Wohlstand verhalf.

- Nordseite Mitte: Die griechischen Buchstaben Alpha und Omega stehen für Beginn und Ende des christlichen Lebens, die ineinander verschränkten Buchstaben X und P bilden im Griechischen die beiden Anfangsbuchstaben des Namens „Christus“ (Offb. 22.13)

- Nordseite links: Ein mit Löwenköpfen verzierter Brunnen wird aus den Füßen des gekreuzigten Christus mit lebendigem Wasser gespeist. (Joh. 7.37b und 38)

Seit 1857 verfügt die Marienkirche über eine Orgel des Elzer Orgelbauers Philipp Furtwängler (1800-1867). Sie wurde mehrfach restauriert und überarbeitet, blieb in ihrer Disposition jedoch bis heute unverändert und steht aus diesem Grund unter Denkmalschutz. Näheres zur Furtwägler-Orgel erfährt man hier.

Im Rahmen von Renovierungsarbeiten erhielt die Kirche 1906 einen neuen Altar, ebenso einen in Hannover gefertigten Altaraufsatz und eine neue Kanzel aus Holz.

Die ersten Glocken aus den Jahren 1433 und 1551 mussten im Laufe der Jahrhunderte ersetzt werden. Das derzeitige Dreiglocken-Geläut erhielt die Marienkirche im Jahre 1964.

Letzte Anschaffung für den Kirchenraum ist ein 2009 von Ditmar Wrede aus Delligsen gestalteter Engel aus Walnussbaumholz.

Die pfarramtliche Verbindung von Deinsen und Marienhagen endete erst 1993. Heute ist die Kapellengemeinde Marienhagen der Kirchgemeinde Hoyershausen angeschlossen.

Der kirchliche Friedhof rund um die Marienkirche wurde eingeebnet. Nur noch einige alte Grabmale sind erhalten geblieben. Ein neuer Friedhof wurde 1900 nicht weit entfernt am südöstlichen Ortsrand an der Straße nach Lübbrechtsen angelegt. Hier befinden sich auch das Grabmal des Kalkwerkgründers Friedrich Rogge und das Ehrenmal Marienhagens.

Alte Wohnhäuser

Zu finden: an der Hauptstraße

Die Marienhagener Hauptstraße säumen viele schöne und zum Teil alte Häuser. Das älteste Wohnhaus, ein Fachwerkhaus, liegt etwas versteckt hinter Haus Nr. 90, das zweitälteste ist das Fachwerkgebäude an der Hauptstr. 30.

Marienhagens Schulhäuser

1898 entstand das Schulgebäude an der Lübbrechtser Straße als ev. luth. Volksschule. Infolge steigender Schülerzahlen reichte dieses Gebäude später nicht mehr aus und es entstand in direkter Nachbarschaft ein zweites Schulhaus. Das erste Schulhaus wird heute vom Kindergarten Marienhagen genutzt.

Mehrere über den Ort verteilte Gebäude des ehem. Kalkwerkbetriebes

Nach der Schließung des Marienhagener Kalkwerkes wurde das bis dahin genutzte und zum Teil parallel zur B 240 verlaufende Schienennetz der „Kalkbahn“ von Marienhagen nach Banteln abgebaut. Einige über den Ort verteilt liegende Betriebs- und Wohngebäude sind aber bis heute erhalten geblieben, werden jedoch anders genutzt.

1. Pförtnerhaus und Verwaltungsgebäude Kalkwerk

Zu finden: Hauptstr. 18

So steht noch immer das ehemalige Verwaltungsgebäude des Kalkwerks, ein rotes Klinkergebäude, das heute als privates Wohnhaus dient. Hier befand sich der offizielle Haupteingang zum Kalkwerksbetrieb, auch zu erkennen an einem noch erhaltenen, aber mittlerweile etwas baufällig gewordenen und von Büschen weitgehend zugewachsenen Pförtnerhäuschen. Dieses war jedoch kein Pförtnerhaus im allgemein üblichen Sinne, an dem sich Besucher des Werkes melden mussten. An dieser Stelle trafen die Gleise der Werksbahn mit den Gleisen der Bahnlinie nach Barnten zusammen, die parallel zur Hauptstraße verlief. Erst nach einem Unfall, bei dem ein Kalkzug ungebremst in ein gegenüber liegendes Gebäude fuhr, wurde das Pförtnerhäuschen gebaut. Der in diesem kleinen Haus beschäftigte Werksarbeiter hatte die Aufgabe, bei jedem ankommenden Zug mit Hilfe einer erhobenen Fahne die Hauptstraße zu sperren und weitere Unglücke zu verhindern.

2. Villa des Kalkwerkbesitzers (heute Diakonie Himmelsthür)

Zu finden: Hauptstr. 28

Nicht weit entfernt auf dem Eckgrundstück der Hauptstraße/Förstergasse steht die Villa, die der Kalkwerkgründer Friedrich Rogge 1895 in unmittelbarer Nähe zum Werk für sich und seine Familie baute. Heute wird das stattliche Gebäude von einer Wohngruppe der Diakonischen Werke Himmelsthür/Hildesheim genutzt.

3. Werksarbeitersiedlung „Rodeland“

Die Werksarbeitersiedlung „Rodeland“ entstand erst nach dem Tod Friedrich Rogges. Im Zuge der Erweiterung des Kalkwerkes bemühte man sich darum, die wachsende Zahl der Beschäftigten auch in Marienhagen sesshaft zu machen und die Arbeitskräfte an das Werk zu binden. So wurden zwischen 1902 und 1908 acht nahezu identische Wohnhäuser geschaffen. Zu jedem dieser noch immer existierenden und genutzten Häuser gehören bis heute ein Stück Gartenland und kleine zwischen Haus und Garten liegende Stall- bzw. Schuppengebäude.

Ausführliche Informationen zur Geschichte und Entwicklung des Marienhagener Kalkwerks findet man in der Chronik Marienhagens.